
Ist Ihnen, lieber Leser, schon einmal aufgefallen, dass die Regenbogenflaggen, die heute vielerorts als Symbol eines gewissen Zeitgeistes wehen, nur sechs Farben zeigen?
Wer sich jedoch mit den Naturgesetzen beschäftigt, weiß: Fällt Licht durch ein Prisma, zerlegt es sich in seine Bestandteile – und auch der Regenbogen am Himmel offenbart genau dieses Spektrum. Er besteht nicht aus sechs, sondern aus sieben Farben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett.
Die von einem gewissen Zeitgeist geprägten Regenbogenflaggen führen bewusst oder aus Unwissenheit kein Indigo. Wäre es eine Nebensächlichkeit, bräuchten wir nicht darüber zu reden. Indigo ist aber voller Symbolkraft.
Die besondere Bedeutung des Indigos
Indigo ist mehr als eine „Zwischenfarbe“ zwischen Blau und Violett. Seit Jahrhunderten gilt es als Farbe der Mystik und der Transzendenz. Es steht für:
- die Befreiung des Geistes,
- die Intuition jenseits des bloß Rationalen,
- und die Anbindung an das Göttliche.
In spirituellen Traditionen wird Indigo oft mit dem „dritten Auge“ assoziiert – jener inneren Schau, die Erkenntnis über das Sichtbare hinaus ermöglicht. Fehlt Indigo, so fehlt dem Regenbogen seine tiefere Dimension: die Verbindung von Irdischem und Geistigem.
Vom Naturphänomen zur Symbolik
Der Regenbogen ist mehr als ein atmosphärisches Schauspiel. Er ist seit Jahrtausenden ein Ur-Symbol der Menschheit:
- In der Bibel als Bund zwischen Gott und den Menschen.
- In der Mythologie als Brücke zwischen Himmel und Erde.
- In der Naturwissenschaft als Ausdruck der Ordnung, die im weißen Licht verborgen liegt.

Dass heute eine verkürzte Version dieses alten Symbols verwendet wird, wirft Fragen auf. Geschieht es aus Unwissenheit, weil man sich an eine grafisch einfachere Darstellung gewöhnt hat? Oder ist es ein bewusster Verzicht auf jene Farbe, die gerade für geistige Freiheit, Tiefgang und Überzeitlichkeit steht? – Ich vermute Letzteres.
„In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“
Franklin D. Roosevelt (US-Präsident, 1933–1945)
Ein Plädoyer für die Ganzheit
Der vollständige Regenbogen mit seinen sieben Farben ist ein Bild für Ganzheit, Harmonie und Balance. Jede Farbe hat ihre eigene Bedeutung, doch erst im Zusammenspiel ergibt sich die Vollkommenheit.
Die moderne Verkürzung auf sechs Farben dagegen wirkt wie ein Schnitt in die Ganzheit. Das Fehlen von Indigo macht deutlich, dass etwas Wesentliches ausgeblendet wird – vielleicht gerade das, was uns in Zeiten der Vereinfachung und ideologischen Verkürzung am meisten fehlt: die Tiefe, das Geheimnis, die geistige Dimension.
Lessens learned: Der Regenbogen erinnert uns daran, dass Natur und Kultur nicht beliebig sind. Wer ihn verändert, verändert auch seine Symbolkraft. Die sieben Farben sind ein Geschenk der Schöpfung – vollständig, ausgewogen, überzeitlich.
Indigo erinnert uns: Ohne geistige Anbindung und innere Freiheit bleibt jedes Symbol unvollständig. Und mehr noch – das Unvollständige verführt in die Irre, weil es vorgibt, Ganzheit zu sein, wo in Wahrheit etwas Wesentliches fehlt.
Autor: Norbert W. Schätzlein, E-Mail: schaetzlein@siris-systeme.de
Bilder: KI-generiert nach Vorgaben des Autors
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat: Unterstützen Sie unsere Arbeit und Recherchen.