Jeder in der westlichen Welt hat wohl schon mal einen James-Bond-Film gesehen; viele von uns mehrfach. Was macht den Reiz eines solchen Thriller-Genres aus? Dem seriellen Charakter der James Bond-Filme liegt das Kolossale und schier Unglaubliche zugrunde. Ein meist schwerreicher Bösewicht will sich nicht weniger als die ganze Welt gefügig bzw. zu eigen machen. Sein Machtstreben kennt keine Grenzen, weder auf Erden noch am Himmel. Der Menschheit droht die totale Unterwerfung. Doch dann kommt der Held ins Spiel, im Auftrag guter, den Menschen wohlgesonnener Gegenkräfte. Ihm steht die beste Aufklärungs- und Ermittlungstechnik zur Verfügung und er verfügt über „die Lizenz zum Töten“.

Und Action, bitte!

Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel an dessen Ende – natürlich – das Gute triumphiert und unser (Super-)Held das Böse unter der Sonne vollständig vernichtet.

Vorstellungskraft als Transferleistung

Was meinen Sie, könnte etwas Vergleichbares uns durch die Qualitätsmedien bestens aufgeklärten und in die perfekteste aller Demokratien eingebetteten Zeitgenossen jemals passieren? Wäre es vorstellbar, dass ein superreicher Antiheld uns seinen Willen aufoktroyiert? Es gar wagen würde die Menschheit zu versklaven oder gar zu eliminieren? – Natürlich nicht. Eine Verschwörung solchen Ausmaßes ist undenkbar und würde durch die demokratischen Kräfte in aller Welt solidarisch verhindert. – Ganz gewiss! – Oder? – Oder vielleicht doch nicht?

Nur Gedankenspiele

Nehmen wir einmal für einen kurzen Moment und nur rein hypothetisch an, es gäbe eine Kraft, die eine Agenda verfolgt, die weder Sie noch ich kennen. (Im Film sind das immer Personen mit psychopathischen bzw. narzisstischen Gehirnen; allemal krank halt.) Dann würden wir die Parallele zum Bond-Film bereits verlassen. In den Bond-Filmen gibt es immer eine Symmetrie der Erkenntnis von Gut und Böse. Wir kennen den Übeltäter und seine Absichten und wir wissen um die ehernen, lauteren Motive unseres Helden.

In einer realen Welt muss dies jedoch nicht automatisch der Fall sein. Bei unvollkommener Informationslage sind wir einseitig unterrichtet. Wir kennen weder die Absichten und Motive noch die Mittel und Möglichkeiten einer Kraft, die gegen unsere Interessen wirkt. Und wenn wir sie erkennen, kann es für uns bereits schon zu spät sein.

Pecunia non olet („Geld stinkt nicht“)

Es kommt immer darauf an, wer das Geld – möglichst als ganzes System wie bei Goldfinger – beherrscht. Wer über das Geld verfügt, hat die Macht, und wer die Macht ausübt, kauft sich seine Söldner, ganz nach Bedarf und Belieben. (Und Söldner machen bekanntlich für Geld alles!) Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass diejenigen, die in der Welt etwas zu sagen haben, alle integer wären und unser Vertrauen genießen verdienten. Jeder ist käuflich (natürlich ausgenommen Sie lieber Leser); das ist alles nur eine Frage des Preises. Irgendwann fällt jeder um. Und wenn nicht, dann ist er ja vielleicht doch irgendwie erpressbar, weil jeder irgendwo eine Schwachstelle hat.

In der Ökonomie gibt es nach Franz Hörmann immer nur zwei Möglichkeiten: Bestechung oder Erpressung. Bestechung funktioniert in den oberen Gesellschaftsschichten; weiter unten gilt das Prinzip der Erpressung. Und dafür brauchen wir die Fiktion von der Knappheit aller Ressourcen.

Die Eliten bringen ihre Kinder dazu sich an die Gesellschaftspyramide nach folgender Spielregel anzupassen: „Achte darauf, dass du eher bestochen wirst als erpresst. Wenn du oben bist, wirst du bestochen, unten wirst du erpresst.“

Wer möchte dem widersprechen, weiß doch jeder, dass ohne die erforderliche finanzielle Unabhängigkeit wir nach der Pfeife and 1.4.2021), dass die Behauptung Politiker hätten Bestechungsgelder für Maskengeschäfte angenommen, nicht stimmt und nur üble Nachrede darstellt; Korruption kann ich mir bei unseren Politikern nicht vorstellen und alles, was ich mir nicht vorstellen kann, das gibt es auch nicht, oder? ????

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