Mit die schwerste Bestrafung eines Kindes ist der Entzug der Aufmerksamkeit und von Beachtung. Diese Form der Deprivation wird als Liebesentzug der besonderen Art erlebt. Der Mensch fühlt sich schuldig und erniedrigt und verliert über die Zunahme an Selbstzweifel sein Selbstbewusstsein. Solchermaßen gebrochen und gefügig, wird er auf all jene hören, die ihm eine neue innere Sicherheit und Gefühlsstabilität versprechen; Hauptsache wieder aufrecht gehen können.

Der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) wird uns in den Analen als ein aufgeklärter, hochgebildeter Monarch geschildert mit wissenschaftlich orientiertem Geist.

Seine Mehrsprachigkeit war ihm vielleicht Anlass genug, sich auf den Weg zu machen, die menschliche Ursprache zu erforschen. Dazu isolierte er in einem Experiment einige neugeborene Kinder, die mit hinreichend Nahrung durch Ammen versorgt wurden, aber keine sozialen Beziehungen von ihren Pflegerinnen erhielten. Friedrich „wollte nämlich untersuchen, ob sie (nach ihrem Heranwachsen) die hebräische Sprache sprächen, die älteste, oder die griechische oder die lateinische oder die arabische oder aber die Sprache ihrer Eltern, die sie hervorgebracht hätten. Aber er mühte sich umsonst, weil alle Kinder starben.“

Menschen sind soziale Wesen und bestimmt für das Zusammenleben in der Gruppe. Ohne die Interaktion zu Bezugspersonen können wir nicht existieren. Diese Erkenntnis zeigt sich in ihrer Relevanz auch im Hinblick auf die Beurteilung von Führungsleistungen und den Auswirkungen von Mobbing. Hiervon soll hier aber nicht weiter die Rede sein.

Carolin Nowak weist in ihrem Stern-Artikel „Einsamkeit ist tödlicher als Fettleibigkeit“ auf die menschlichen Grundbedürfnisse hin, zu denen eben auch soziale Kontakte gehören. Der Psychologe Abraham Maslow verortete die sozialen Bedürfnisse auf die dritte seines fünfstufigen Modells, unmittelbar nach den physiologischen Bedürfnissen und den Sicherheitsbedürfnissen.

„Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass“ die sozialen Kontakte „sogar enorme Auswirkungen auf die menschliche Sterblichkeit haben.“

Nowak fasst das Ergebnis der Studie von Julianne Holt-Lunstad, Professorin für Psychologie an der Bringham Young University in Utah, wie folgt zusammen:

Einsame Menschen haben ein 50 Prozent höheres Sterbe-Risiko als Menschen mit einem großen sozialen Umfeld. Im Gegensatz dazu erhöht Fettleibigkeit die Chance, vor dem 70. Lebensjahr zu sterben um etwa 30 Prozent. „‘Menschen sollten ihren Ruhestand improve people’s lives.

Quelle: https://www.apa.org/news/press/releases/2017/08/lonely-die

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