
Kein Leser meiner Beiträge auf zeitfenster.com wird bezweifeln, dass die Künstliche Intelligenz (engl. AI) die gewaltigste Welle unserer Zeit ist – und wir alle gezwungen sind, darauf zu surfen. Jobs, die nicht direkt oder indirekt von KI betroffen sind, lassen sich bald an einer Hand abzählen. Insbesondere die Verbindung von KI und Robotik wird unsere Lebens- und Arbeitswelt dramatisch verändern.
Doch mit der Macht wächst die Verantwortung – und die zentrale Frage:
Dient uns die Technik – oder programmiert sie gegen uns?
Die Antwort liegt in den Algorithmen, die der KI zugrunde liegen. Was, wenn diese Algorithmen nicht der Wahrheit verpflichtet sind?
Was, wenn sie uns geframte, geschönte oder schlicht falsche Antworten liefern?
Was, wenn sie Wissen zurückhalten, das wir bräuchten, um kluge Entscheidungen zu treffen?
Was, wenn sie Weichen falsch stellen – für ganze Gesellschaften?
Dann landen wir – frei nach Apollo 13 – bei: „Houston, wir haben ein Problem.“
2025: Das Jahr der Extreme
Dieses Jahr ist ein Wendepunkt. Einerseits geraten Systeme ins Wanken, andererseits kommt vieles ans Licht, was man jahre- und jahrzehntelang unter der Decke halten wollte – etwa die Epstein-Akten, die RKI-Files oder die wahren Attentäter/Verschwörer hinter dem JFK-Mord.
Die Wahrheit?
Sie müsste höchste Priorität haben – aber sie hat sie nicht.
Stattdessen: gezielte Irreführung, politische Nebelkerzen, mediale Verkürzungen.
Lügen, die schon einen Tag nach der Wahl offenbar werden. Und ein offen zynisches Menschenbild hinter verschlossenen Türen: „Wahlvieh“ ist kein polemischer Begriff, sondern intern gelebte Rhetorik.
Wir leben in einer Zeit, in der wir uns keine Lügenbarone mehr leisten können. Nicht in der Politik. Nicht in der Wissenschaft. Nicht in der KI.
Elon Musk über KI: Wahrheit oder Untergang
Es braucht keine Prophetie, sondern nur kluge Mahnung. Elon Musk bringt es auf den Punkt:
„Ich denke, wir sollten gutartige KI bauen. Roboter, die KI, die die Menschheit liebt.
Und – du weißt schon – Roboter, die hilfreich sind.
Etwas, das meiner Meinung nach beim Bau von KI extrem wichtig ist, ist eine sehr rigorose Verpflichtung zur Wahrheit, selbst wenn diese Wahrheit politisch inkorrekt ist.
Mein Gefühl dafür, was KI sehr gefährlich machen könnte, ist, wenn man KI dazu zwingt, Dinge zu glauben, die nicht wahr sind.“ (…)
„Ja, ich kann es nicht genug betonen: strikte Wahrhaftigkeit ist das Allerwichtigste für die Sicherheit von KI. Und offensichtlich Empathie für die Menschheit und das Leben, wie wir es kennen.“
Musk ruft damit nicht zur Technophobie auf, sondern zu einem radikalen Wahrheitsprinzip – als Sicherheitsgurt für eine Entwicklung, die sonst aus der Kurve fliegt.
Warum ich über Wahrheit schrieb und schreibe
Der Grund, warum ich 2024 mein zweites Buch schrieb – „Auf der Suche nach der Wahrheit: Eine lebenslange Odyssee“ – war kein politisches, sondern ein inneres. Am Vorabend einer neuntägigen Schreibphase (purer Flow!) sagte mir eine Stimme: „Setz dich hin und schreib – auch wenn du anderes geplant hast.“
Das Buch ist keine Ideologie. Es ist eine Einladung, zur ehrlichen, aufrichtigen Suche nach Wahrheit – auf allen Ebenen.
Wie Parzival erleben wir Ent-Täuschung und erkennen in der Rückspiegelbetrachtung: es war das Ende der Täuschungen. Wer sich darauf einlässt, muss viel verlernen, um neu sehen zu lernen.
KI – und die Frage, wer sie füttert
Schon der Science-Fiction-Film Saturn 3 (1980) zeigte, was passiert, wenn die falschen Menschen an der KI-Schnittstelle sitzen. Farrah Fawcett und Kirk Douglas erleben, wie ein Roboter außer Kontrolle gerät – weil der menschliche Input verdorben ist. Die Warnung ist simpel: Nicht die KI ist gefährlich – sondern ihre Architekten.
Am Abgrund: Wahrheit oder Wahnsinn
Entweder wir verpflichten uns – alle: Wissenschaftler, Programmierer, Politiker, Kirchen, sonstige Institutionen – einer kompromisslosen Kultur der Wahrheit. Oder wir verlieren uns im digitalen Labyrinth einer Technik, die keine Fragen mehr stellt – und uns in der Endlosschleife ihrer eigenen Illusionen gefangen hält. Dann wird alles beliebig – und Orientierung wertvoller als Gold.
Dann gilt, was Martin Heidegger 1966 in einem Gespräch mit dem Spiegel sagte – einem Interview, das auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin erst nach seinem Tod 1976 veröffentlicht wurde:
„Nur ein Gott kann uns noch retten.“
Heidegger meinte damit keinen theologischen Gott, sondern ein radikal anderes Denken.
Ein Denken, das Sinn und Sein wieder zusammenführt. Ein Denken, das der Technik Grenzen setzt, weil es erkennt: Reine Rationalität ohne Wahrhaftigkeit führt in die geistige Leere.
Autor: Norbert W. Schätzlein, E-Mail: schaetzlein@siris-systeme.de
PS: Die Recherchearbeiten, die den Beiträgen hier auf zeitfenster.com zugrunde liegen, kosten einen erheblichen Teil meiner Freizeit. Wenn Ihnen die Inhalte zusagen, unterstützen Sie diese Arbeit im Dienste eines konstruktiven Menschenbildes.
Ein Buchkauf wäre ein feiner Zug. 😊 Danke!

Bildnachweis:
„Elon Musk“ – Foto von Daniel Oberhaus, lizenziert unter Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)
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