Über den Tod seiner Mutter schreibt man nicht in einem Blog; finden Sie nicht auch? – Das ist deplatziert, pietätlos oder einfach nur unpassend. Exakt so hätte ich gedacht, wenn der Tod meiner Mutter nicht gerade in die Zeit von Corona und die vor Wochen noch gültige restriktive Besucherregelung in Seniorenheimen gefallen wäre.

Die Besuchseinschränkungen in Alten- und Pflegeheimen wegen Corona erlaubten es in den letzten Wochen nicht Angehörige zu besuchen. Ältere Menschen gehören zusammen mit Menschen mit Vorerkrankungen zu den Risikogruppen. Das ist zweifellos richtig und daran gibt’s wohl auch nichts zu rütteln.

Jede Entscheidung hat aber ihre Konsequenzen. Wer den Besuch einschränkt, oder wie bei meiner Mutter in Bayern verunmöglicht, riskiert die Vereinsamung. Und genau darum geht es, wenn ich hier öffentlich werde. Wer für die Betroffenen und die Angehörigen entscheidet und bestimmt, dass Besuche untersagt sind, übernimmt in meinen Augen eine gehörige Verantwortung. Er entzieht den Betroffenen die Freiheit selbst zu entscheiden. Natürlich kann man einwenden, dass im Falle eines Falles eine infizierte Person möglicherweise beim betreten und verlassen eines Seniorenheimes and von den Entscheidern in der Politik für Menschen wie meine Mutter.

Es ist mein Recht als Sohn, es ist mein Recht nach dem Grundgesetz und es ist mein Selbstverständnis als freier Geist meine Meinung frei zu äußern und diese Situation zu würdigen als Anklage und im gerechten Zorn.

Die Entscheidungen zu den Verhaltensregeln rund um Corona finden mal ganz vorsichtig gesagt nicht mein Verständnis und schon gar nicht mein Einverständnis. Ich „spiele“ mit, weil die Menschen an den Schalthebeln der Macht die Klaviatur der Sanktionen beherrschen und bei der Ausübung sozialer Gewalt offensichtlich vor nichts zurückschrecken. Wo aber wird das enden?.

Liebe Politiker, bekanntenmaßen sind die fachlichen Qualifikationen beim Eintritt in die Politik irrelevant. Jeder Hunz und Kunz kann reüssieren in Eurem Metier. Wenn nur der Narzissmusfaktor groß genug ist, werdet Ihr heute Minister für dies und morgen für das. Beliebigkeit scheint Euer Motto zu sein. Empathie und Social Skills kann ich weit und breit nicht erkennen und ist wohl hier auch eher kontraproduktiv. Ob Ihr außerhalb der Politik vermittelbar wärt, ist angesichts Eurer defizitären Persönlichkeitsstruktur eine offene Frage. Das solltet Ihr wissen und so nehme ich Euch für das, was Ihr Wert seid. Und vielleicht hätte am Ende ihres Lebens auch meine Mutter exakt so gedacht, wenn man sie dazu fragen hätte können, denn in Einsamkeit wollte sie definitiv nicht sterben.

Autor: Norbert W. Schätzlein, 21.06.20

PS: Gegen unsinnige Regelungen hilft bisweilen der bewusste Regelverstoß, wenn dieser aber Strafen nach sich zieht von bis zu 25.000 Euro, ist dies ein gefährlich kostspieliges Unterfangen. Und man darf nie vergessen: wer über das Geld herrscht, hat die Macht; wer die Macht besitzt, hat Söldner und wer die Söldner kennt, weiß, dass hier keine Gnade zu erwarten ist.

Literaturtipp:

(*); Spitzer, Manfred: Einsamkeit, Die unerkannte Krankheit, schmerzhaft ansteckend tödlich, München: Droemer Knaur Verlag, 2018

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